Das CO2-Einsparpotential in Deutschland.

Laut Koalitionsvertrag will die Bundesregierung die Energieproduktivität bis zum Jahr 2020 verdoppeln. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Energieproduktivität in den nächsten Jahren jährlich um drei Prozent gesteigert werden.

Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) hat in ihrer Effizienzstrategie berechnet, wie viel Energie dafür in den drei großen Verbrauchsbereichen (Strom, Gebäude, Verkehr) eingespart werden muss.

Zum heutigen Energiegipfel erhält Bundeskanzlerin Angela Merkel volle Rückendeckung für ihre Energie- und Klimaziele durch die Unternehmen der Erneuerbaren Energien.

“Effizienz, Klimaschutz und 20 Prozent Erneuerbare Energien – alles machbar und alles zwingend notwendig”, erklärte Frank H. Asbeck, Chef der SolarWorld AG und Teilnehmer des heutigen Energiegipfels. “Für Frau Merkel besteht überhaupt kein Anlass, den Forderungen von Energiewirtschaft und Industrie nach Abschwächung ihrer Ziele für den Ausbau Erneuerbarer Energien nachzugeben. Den etablierten Energieversorgern geht es nur darum, das “goldene Ende” ihrer alten Atom- und Kohlekraftwerke möglichst weit zu verlängern. Hier darf die Kanzlerin nicht nachgeben.”

Das von Angela Merkel auf dem EU-Frühjahrsgipfel durchgesetzte Ziel, den Anteil Erneuerbarer Energien in der EU bis 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen, muss in Deutschland umgesetzt werden. “Damit lässt sich der Atomausstieg ebenso umsetzen wie das 40-Prozentziel zur CO2-Reduktion”, so Ulrich Schmack, Vorstand der Schmack Biogas AG und ebenfalls Teilnehmer des Energiegipfels. Zudem wird die Importabhängigkeit Deutschlands von ausländischen Energielieferungen um 15 Prozent gesenkt. Um die EU-Ziele zu erreichen, hat die Branche der Erneuerbaren Energien ein Investitionspaket von 200 Milliarden Euro angekündigt. Die Zahl der Beschäftigten soll auf 500.000 verdoppelt werden.

Für den bisherigen Kraftwerkspark hat der Ausbau Erneuerbarer Energien weitreichende Konsequenzen: Im Jahr 2020 wären von den heute 19 Atomkraftwerken nur noch fünf in Betrieb. Von 21 geplanten neuen Kohlekraftwerken müssten gerade noch drei realisiert werden. Der Rest wird wegen des wachsenden Stromangebots aus Wind, Biogas und Co. unwirtschaftlich. Das erklärt die wachsenden Widerstände der großen Stromkonzerne im Vorfeld des Energiegipfels.

Bedingung für einen schnellen Ausbau Erneuerbarer Energien sind stabile Investitionsbedingungen. So haben das Erneuerbare-Energien-Gesetz und der gesetzlich festgelegte Atomausstieg bis heute Investitionen in Höhe von 36 Milliarden Euro ausgelöst. Seit dem Jahr 2000 ist dadurch der Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromversorgung auf heute 12,5 Prozent verdoppelt worden. Damit ist das Ziel der EU für 2010 in Deutschland bereits jetzt erreicht worden.

“Wir erwarten von der Bundesregierung ein klares Bekenntnis zu den vereinbarten Zielen des EU-Gipfels. 20 Prozent Erneuerbare Energien bis 2020 müssen für den weltweiten Vorreiter Deutschland selbstverständlich sein. Hierfür brauchen wir verlässliche Rahmenbedingungen. Im Strombereich erwarten wir eine Fortsetzung des erfolgreichen Erneuerbare-Energien-Gesetzes und ein Festhalten am Atomausstieg ohne wenn und aber. Für den Heizungsbereich brauchen wir ein Wärmegesetz für Erneuerbare Energien. Und im Verkehrssektor sind deutlich höhere Mindestanteile für Biokraftstoffe notwendig”, erklärten Schmack und Asbeck übereinstimmend.

Gleichzeitig soll die Integration der Erneuerbaren Energien in das deutsche Energienetz weiterentwickelt werden. “Wir machen unsere Hausaufgaben. Wir entwickeln erfolgreich das Kombikraftwerk Erneuerbare Energien, das in diesen Tagen in den Betrieb gegangen ist”, betonte Schmack. Das Gemeinschaftsprojekt von Schmack Biogas, SolarWorld und Enercon verknüpft dezentrale Kraftwerke für Wind, Wasser, Sonne und Biogas so miteinander, dass sie jederzeit und flexibel jeden Strombedarf liefern können.

(Quelle: Dena )